Prosoziale Verhaltensweisen sind solche, die anderen Menschen helfen sollen. Diese Handlungen sind gekennzeichnet durch die Sorge um die Rechte, Gefühle und das Wohlergehen anderer Menschen. Zu den Verhaltensweisen, die als prosozial beschrieben werden können, gehören Empathie und Sorge um andere.
Prosoziales Verhalten umfasst eine breite Palette von Aktionen wie Helfen, Teilen, Trösten und Kooperieren. Der Begriff selbst entstand in den 1970er Jahren und wurde von Sozialwissenschaftlern als Antonym zum Begriff antisoziales Verhalten eingeführt.
Leistungen
Neben dem offensichtlichen Nutzen, den prosoziale Aktionen für ihre Empfänger haben, können diese Verhaltensweisen eine Reihe von positiven Auswirkungen für den "Helfer" haben:
- Stimmungsaufhellende Effekte: Untersuchungen haben auch gezeigt, dass Menschen, die prosoziales Verhalten zeigen, eher eine bessere Stimmung verspüren.1 Darüber hinaus neigen Menschen, die anderen helfen, dazu, weniger häufig negative Stimmungen zu erleben.
- Sozialhilfeleistungen: Soziale Unterstützung kann entscheidend sein, um schwierige Zeiten zu überstehen. Untersuchungen haben gezeigt, dass soziale Unterstützung einen starken Einfluss auf viele Aspekte des Wohlbefindens haben kann, einschließlich der Verringerung des Risikos von Einsamkeit, Alkoholkonsum und Depressionen.2
- Stressreduzierende Wirkungen: Die Forschung hat auch ergeben, dass prosoziales Verhalten dazu beiträgt, die negativen emotionalen Auswirkungen von Stress zu mildern.1 Anderen zu helfen kann tatsächlich eine großartige Möglichkeit sein, die Auswirkungen von Stress auf Ihr Leben zu reduzieren.
Typen
Während prosoziales Verhalten oft als eine einzige, einheitliche Dimension dargestellt wird, deuten einige Untersuchungen darauf hin, dass es verschiedene Typen gibt. Diese Typen werden nach dem Grund ihrer Herstellung unterschieden und umfassen:
- Proaktiv: Dies sind prosoziale Aktionen, die selbstnutzenden Zwecken dienen.
- Reaktiv: Dies sind Aktionen, die als Reaktion auf individuelle Bedürfnisse ausgeführt werden.
- Altruistisch: Dazu gehören Handlungen, die anderen helfen sollen, ohne einen persönlichen Vorteil zu erwarten.
Forscher vermuten auch, dass diese verschiedenen Arten von prosozialem Verhalten häufig von unterschiedlichen Kräften motiviert werden. Es wurde beispielsweise festgestellt, dass proaktive prosoziale Aktionen häufig durch statusbezogene Ziele und Popularität innerhalb einer Gruppe motiviert sind. Altruistisches prosoziales Verhalten hingegen war enger damit verbunden, von Gleichaltrigen gemocht zu werden und gemeinsame Ziele zu erreichen.
Andere Forscher haben vorgeschlagen, dass prosoziales Verhalten in helfende, teilende oder tröstende Untertypen unterteilt werden kann.3
Prosoziales Verhalten vs. Altruismus
Altruismus wird oft als eine Form von prosozialem Verhalten angesehen, aber einige Experten vermuten, dass sie unterschiedliche Konzepte vertreten. Während prosoziales Verhalten als eine Art von Hilfsverhalten angesehen wird, das letztendlich dem Selbst einen gewissen Nutzen bringt, wird Altruismus als eine Form des Helfens angesehen, die ausschließlich aus Sorge um die bedürftige Person motiviert ist.
Andere argumentieren jedoch, dass Gegenseitigkeit tatsächlich vielen Beispielen von Altruismus zugrunde liegt oder dass Menschen aus egoistischen Gründen solche scheinbar selbstlosen Verhaltensweisen zeigen. Zum Beispiel könnte eine Person Altruismus betreiben, um den Beifall anderer zu gewinnen oder sich selbst gut zu fühlen.
Ursachen
Prosoziales Verhalten stellt Sozialwissenschaftler seit langem vor eine Herausforderung. Forscher versuchen zu verstehen, warum Menschen sich an Hilfsverhalten beteiligen, das für andere von Vorteil ist, aber für die Person, die die Aktion ausführt, kostspielig ist.
In einigen Fällen, einschließlich Heldentaten, riskieren Menschen sogar ihr eigenes Leben, um anderen Menschen zu helfen, sogar denen, die völlig fremd sind. Warum sollten Menschen etwas tun, das anderen nützt, aber dem Handelnden keinen unmittelbaren Nutzen bietet?
Psychologen vermuten, dass es eine Reihe von Gründen gibt, warum Menschen prosoziales Verhalten zeigen.
- Evolutionäre Einflüsse: Evolutionspsychologen erklären prosoziales Verhalten oft mit den Prinzipien der natürlichen Selektion. Wenn Sie Ihre eigene Sicherheit gefährden, ist es weniger wahrscheinlich, dass Sie überleben, um Ihre eigenen Gene weiterzugeben. Forscher konnten einige Beweise dafür vorlegen, dass Menschen oft eher Menschen helfen, mit denen sie eng verbunden sind.4
- Persönlicher Nutzen: Prosoziales Verhalten wird oft durch eine Reihe von Faktoren erzwungen, darunter egoistische Gründe (etwas tun, um das eigene Selbstbild zu verbessern), gegenseitige Vorteile (etwas Nettes für jemanden tun, damit er eines Tages den Gefallen erwidern kann) und eher altruistische Gründe (Handlungen aus reiner Empathie für eine andere Person ausführen).
- Reziprokes Verhalten: Die Norm der Reziprozität besagt, dass Menschen, die etwas Hilfreiches für andere tun, sich gezwungen fühlen, im Gegenzug zu helfen. Evolutionspsychologen vermuten, dass diese Norm entwickelt wurde, weil Menschen, die verstanden, dass die Hilfe für andere zu gegenseitiger Freundlichkeit führen kann, eher überleben und sich fortpflanzen können.
- Sozialisation: In vielen Fällen werden solche Verhaltensweisen während der Kindheit und Jugend gefördert, da Erwachsene Kinder ermutigen, sich auszutauschen, freundlich zu handeln und anderen zu helfen.5
Der Bystander-Effekt
Die Merkmale der Situation können auch einen starken Einfluss darauf haben, ob Menschen prosoziale Aktionen durchführen oder nicht. Der Bystander-Effekt ist eines der bemerkenswertesten Beispiele dafür, wie sich die Situation auf das helfende Verhalten auswirken kann.
Der Bystander-Effekt bezieht sich auf die Tendenz von Menschen, einer in Not geratenen Person weniger zu helfen, wenn auch eine Reihe anderer Menschen anwesend sind.
Wenn Sie beispielsweise Ihre Handtasche fallen lassen und mehrere Gegenstände auf den Boden fallen, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass jemand anhält und Ihnen hilft, wenn viele andere Personen anwesend sind. Dasselbe kann in Fällen passieren, in denen jemand in ernsthafter Gefahr ist, wie beispielsweise bei einem Autounfall. Zeugen könnten annehmen, dass, da so viele andere anwesend sind, bereits jemand um Hilfe gerufen hat.
Der Mord an einer jungen Frau namens Kitty Genovese im Jahr 1964 weckte das Interesse und die Forschung über den Bystander-Effekt. Sie wurde spät in der Nacht in der Nähe ihrer Wohnung angegriffen, aber während des Angriffs kontaktierte niemand die Behörden.
Spätere Untersuchungen zeigten, dass viele der Nachbarn möglicherweise keinen klaren Überblick über das Geschehen hatten, was erklärt, warum niemand versuchte, einzugreifen oder die Polizei zu kontaktieren. Das Verbrechen hat jedoch immer noch zu einer Fülle von Forschungen über den Bystander-Effekt und das prosoziale Verhalten geführt.
Andere Einflüsse auf das prosoziale Verhalten
Die Forschung zum Bystander-Effekt führte zu einem besseren Verständnis dafür, warum Menschen in manchen Situationen helfen, in anderen jedoch nicht. Experten haben eine Reihe verschiedener situativer Variablen entdeckt, die zu prosozialem Verhalten beitragen (und manchmal stören).
- Angst vor Verurteilung oder Verlegenheit: Menschen haben manchmal Angst davor, Hilfe zu holen, nur um festzustellen, dass ihre Hilfe unerwünscht oder ungerechtfertigt war. Um nicht von anderen Zuschauern beurteilt zu werden, unternehmen die Leute einfach nichts.
- Wie andere Menschen reagieren: Menschen neigen auch dazu, auf andere zu achten, um in solchen Situationen zu reagieren, insbesondere wenn das Ereignis ein gewisses Maß an Mehrdeutigkeit enthält. Wenn niemand anders zu reagieren scheint, wird es auch weniger wahrscheinlich sein, dass Individuen reagieren.
- Die Anzahl der anwesenden Personen: Je mehr Personen in der Nähe sind, desto weniger Eigenverantwortung empfinden die Menschen in einer Situation. Dies wird als Verantwortungsdiffusion bezeichnet.
Maßnahmen ergreifen
Forscher haben auch vorgeschlagen, dass fünf wichtige Dinge passieren müssen, damit eine Person Maßnahmen ergreifen kann. Eine Person muss:
- Beobachte was passiert
- Interpretieren Sie das Ereignis als Notfall
- Verantwortungsgefühl erleben
- Glaube, dass sie die Fähigkeiten haben, zu helfen
- Treffen Sie eine bewusste Entscheidung, Hilfe anzubieten
Andere Faktoren, die Menschen helfen können, den Bystander-Effekt zu überwinden, sind eine persönliche Beziehung zu der Person in Not, die Fähigkeiten und das Wissen, um Hilfe zu leisten, und Empathie für die Bedürftigen.
Prosoziales Verhalten kann eine positive Kraft für Einzelpersonen, Gemeinschaften und Gesellschaften sein. Es gibt zwar viele Faktoren, die zu Hilfsaktionen beitragen, es gibt jedoch Dinge, die Sie tun können, um prosoziale Aktionen bei sich selbst und bei anderen zu verbessern:
- Entwickeln Sie Ihre Fähigkeiten: Ein Grund, warum Menschen nicht helfen können, ist, dass sie das Gefühl haben, nicht wirklich über die notwendigen Fähigkeiten zu verfügen, um zu helfen. Sie können dies überwinden, indem Sie beispielsweise die Grundlagen der Ersten Hilfe oder der HLW erlernen, damit Sie sich besser vorbereitet fühlen, wenn Sie sich in einer Notsituation befinden.
- Modellieren Sie prosoziale Aktionen: Wenn Sie ein Elternteil sind, geben Sie Ihren Kindern ein gutes Beispiel, indem Sie ihnen zeigen, dass Sie sich an hilfreichen Aktionen beteiligen. Auch wenn Sie keine Kinder haben, kann prosoziales Verhalten andere dazu inspirieren, aktiv zu werden. Engagieren Sie sich in Ihrer Gemeinde oder suchen Sie nach anderen Möglichkeiten, wie Sie Menschen helfen können.
- Loben Sie freundliche Handlungen: Wenn Sie sehen, dass Kinder (oder sogar Erwachsene) freundliche Dinge für andere tun, lassen Sie sie wissen, dass Sie es schätzen.
Ein Wort von Verywell
Prosoziales Verhalten kann eine Reihe von Vorteilen haben. Es stellt sicher, dass Menschen, die Hilfe benötigen, die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, aber es kann auch dazu beitragen, dass sich diejenigen, die prosoziale Aktionen durchführen, besser fühlen. Zwar gibt es Hindernisse, die solche Handlungen manchmal verhindern, aber die Forschung legt nahe, dass freundliche Handlungen und andere prosoziale Verhaltensweisen ansteckend sind.
Zu sehen, wie andere Menschen Gutes tun, ermutigt und inspiriert andere dazu, Maßnahmen zu ergreifen, um anderen zu helfen.6